Sonnenschutz ist nicht gleich Sonnenschutz. Die Regale in Apotheken, Drogeriemärkten und Discountern sind voll mit den verschiedensten Produkten. Aber welches ist das Richtige für dich? Um das passende Präparat zu finden, spielen der Zustand deiner Haut und der Hauttyp eine wichtige Rolle.
Sich wirkungsvoll vor der Sonne zu schützen, bedeutet, zu viel UV-A- und UV-B-Strahlung zu vermeiden.
Welches Produkt ist das Richtige für mich?
Ein Überblick:
Produkt | Eigenschaften | geeignet für |
Creme | – hoher Fettanteil | – trockene Haut |
Lotion | – geringerer Fettanteil – größerer Wasseranteil, als bei Cremes – lässt sich leicht auftragen | – für alle Hauttypen |
Gel | – Wirkt ohne Fette und Emulgatoren | – Mischhaut – bei Sonnenunverträglichkeiten (z.B. polymorphen Lichtdermatose oder Mallorca-Akne) |
Spray | – zieht schnell ein – glänzt nicht | – Vor allem bei Männern beliebt (lässt sich auf behaarter Haut leicht verteilen) – Eignen sich auch, um die Kopfhaut zu schützen (nicht zu dünn auftragen) |
Mineralischer oder chemischer Sonnenschutz?
Chemische Filter | Mineralische Filter |
Wandeln UV-Strahlen in Wärme um | Reflektieren UV-Strahlung |
Chemische Filter sind Stoffe, die in die Haut eindringen und UV-Strahlen abfangen. Meistens werden verschiedene chemische UV-Filter kombiniert, um ein größeres Strahlenspektrum abdecken zu können. | Physikalische Filter enthalten Partikel (mineralische Pigmente), die die Haut gegen UV-Strahlen abschirmen. Am häufigsten werden dafür Partikel aus Titandioxid und Zinkoxid eingesetzt. |
Eine Sonnencreme auf Basis mineralischer Pigmente gilt als hautverträglicher als Produkte mit chemischen Filtern. Allerdings hinterlässt der mineralische Pigmentfilter einiger Lichtschutzmittel eine weiße Schicht auf der Haut, die als störend empfunden werden kann.
Hauttyp bestimmen:
Was bedeutet der Lichtschutzfaktor (LSF)?
Der Lichtschutzfaktor (LSF) dient zur Beurteilung von Lichtschutzpräparaten, wie Sonnencremes am Menschen. Er gibt an, wie viel länger man sich mit einem Sonnenschutzmittel der Sonne aussetzen kann, ohne einen Sonnenbrand zu bekommen.
Hier gilt: Je hoher der LSF, desto besser.
- LSF 6 – 20: Werden vor allem in Apotheken selten angeboten, da der Schutz vor UV Strahlung meist nicht ausreichend ist.
- LSF 30: So hoch sollte er mindestens sein.
- LSF 50: Dieser LSF ist vor allem für Menschen mit heller Haut und Kinder ratsam.
Ein Berechnungsbeispiel:
Du hast sehr helle Haut und gehören somit zur Gruppe mit dem empfindlichsten Hauttyp 1. Die Eigenschutzzeit deiner Haut beträgt bei dir ca. zehn Minuten. Wenn du dich nun mit einer Creme mit LSF 20 eincremst, kannst du theoretisch 200 Minuten (10 Minuten x 20) in die Sonne, ohne dich zu verbrennen.
Aber Vorsicht: Der volle auf der Sonnencreme angegebene Lichtschutzfaktor wird nur selten erreicht, da man meist nicht die dafür notwendige Menge an Creme verwendet. Es wird daher empfohlen, diese theoretische Maximalzeit nur bis zu 60 Prozent auszuschöpfen. Das heißt für das Beispiel oben: 60 % von 200 Minuten = 120 Minuten.
So cremst du richtig
Vor allem im Sommer heißt es: Nicht zu sparsam sein.
Empfohlen wird allgemein (je Körperpartie) ein Cremestrang, der so lang ist wie die ganze Hand. Außerdem sollte der Lichtschutzfaktor zum Hauttyp passen.
Wichtig ist auch, den Sonnenschutz rechtzeitig zu verwenden, also nicht erst, wenn man bereits in der Sonne war. Viele Cremes wirken sofort, einige müssen erst 20 bis 30 Minuten einwirken, bevor sie Schutz bieten. Schau hier genau auf die Angaben des Herstellers.
Und bitte auch das Nachcremen nach dem Schwimmen, Abtrocknen oder nach starkem Schwitzen nicht vergessen! Das gilt auch für Cremes, die mit dem Zusatz „wasserfesten“ werben.
Bitte vergiss auch nicht die folgenden Körperpartien einzucremen:
- Rändern der Badekleidung
- Rücken
- Füße
- Ohren
- Gesicht
- die Rückseite der Arme
Für Körperstellen an denen du nicht alleine cremen kannst, solltest du um Hilfe bitten.
Wie viel Schutz bieten Schatten und Kleidung?
Schatten ist ein guter Sonnenschutz. Er kann UV-Strahlung um 50 bis 95 % vermindern. Allerdings kann der Schutz sehr stark variieren. Dichtes Blattwerk von Bäumen eignet sich gut und hält oft mehr Sonne ab als viele Strandschirme.
Wenn kein Schatten in Sicht ist, kann man sich auch durch entsprechende Kleidung schützen. Hierbei ist zu beachten, dass dunkle, fest gewebte und ungebleichte Kleidung am besten vor UV-Strahlung schützt. Materialien wie Polyester, Jeans oder Wolle halten mehr Strahlung ab, als dünne Baumwollstoffe, Leinen, Seide oder Viskose.
Eine zuverlässige Aussage über den Lichtschutzfaktor von Textilien liefert der „UV-Standard 801“. Dieses Verfahren überprüft das Kleidungsstück und gibt seinen UV-Schutz als Ultraviolet Protection Factor (UPF) an. Der UPF nach UV-Standard 801 besagt, wie viel länger du in der Sonne bleiben kann, ohne einen Sonnenbrand zu bekommen. Also ähnlich wie der LSF bei Sonnencremes. Dichte Baumwollkleidung hat beispielsweise einen UPF von etwa 20.
Alle Tipps für den optimalen Sonnenschutz im Überblick
- Suche Schatten
- Verlege deine Aktivitäten im Freien in die Morgen- oder Abendstunden
- Meide die Sonne besonders zur Mittagszeit. (Zwischen 11 und 15 Uhr ist die UV-Strahlung am stärksten)
- Schütze dich mit Sonnenschirm, Hut und Kleidung (Outdoor-Sportler sollten über die Anschaffung zertifizierter UV-Schutz-Kleidung nachdenken)
- Auch die Augen brauchen Schutz: Setze daher eine Sonnenbrille auf (achte hier auf den angegebenen UV-Schutz der Brille)
- Verwende Sonnencreme mit UV-A- und UV-B-Schutz und einem hohen Lichtschutzfaktor
- Verzichte auf Solarien und UV-Lampen
- Sonnenschutz ist immer und überall gefragt: auf dem Balkon und im Garten genauso wie in den Bergen oder am Meer
- Trage Sonnenschutz auch auf, wenn du dich im Schatten aufhältst
- Nutze ein Sonnenschutzmittel, das zu deinem Hauttyp passt
- Creme dich rechtzeitig und großzügig ein – bevor du nach draußen gehst
- Regelmäßiges Nachcremen nicht vergessen
- Kinderhaut reagiert besonders empfindlich auf Sonne. Sie braucht daher besonders hohen Schutz
- Du solltest nicht vergessen: Einen vollständigen Sonnenschutz gibt es nicht!
Passende Produkte
Quellen:
10 Tipps für den optimalen Sonnenschutz | Sonnenschutz? – Sonnenklar! (sonnenschutz-sonnenklar.info)
Wie kann man sich vor zu viel Sonne schützen? (gesundheitsinformation.de)
Sonnenschutz: Wichtige Tipps für die Haut | Apotheken Umschau (apotheken-umschau.de)
Sonnenschutz Test – Welcher Hauttyp bin ich? | info Medizin
Wir möchten dich darauf hinweisen, dass es sich bei unserem Blog lediglich um ein Informationsportal handelt. Wir recherchieren sehr genau zu den eingestellten Themen. Allerdings können wir dich lediglich zu einem Thema informieren. Die enthaltenen Inhalte stellen keine Handlungsaufforderung dar und können auch keinen Arztbesuch ersetzten. Zu möglichen Wechselwirkungen mit Medikamenten oder Reaktionen auf angewendete Produkte können wir keine Aussage treffen. Hier solltest du unbedingt mit einem Mediziner sprechen.
Pingback: Tipps gegen Hitze - Agropha GmbH